Ich bin der stärkste im ganzen Land

von Mario Ramos

Eines Tages beschließt der Wolf mal wieder durch den Wald zu gehen, um zu hören, wie die anderen Tiere über ihn reden. Alle, vom kleinen Häschen, über Rotkäppchen oder den drei kleinen Schweinchen, erschrecken vor seiner pompösen Erscheinung und beteuern angstvoll, dass er der Stärkste im ganzen Land ist. Der Wolf wird immer stolzer und fühlt sich glücklich und zufrieden. Aber im Märchenwald ist es wie im realen Leben. Es gibt immer einen, der noch größer, noch schöner oder noch stärker ist. Ein kleiner Kröterich stoppt schließlich den Egotrip des Wolfes, als er ihm seine riesige Drachenmutter vorstellt, die eindeutig die Stärkste im ganzen Land ist.

Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2003
Konzept und Text: Sylvia Näger
Herausgabe: Matthias Film gemeinnützige GmbH, Stuttgart 2008

Eignung: Elementarbereich: Altersstufe 4–6; Grundschule: Klassenstufe 1–2; Sonderschule, Förderschule; Außerschulische Jugendbildung: Altersstufe 6–8
Schlagwörter: Identität, Identitätsfindung, Selbstbewusstsein, Umgang mit Angebertum, Selbstbezogenheit

ausleihbar beim Landesfilmdienst Sachsen e. V.

Das Abenteuer

von Rotraut Susanne Berner

Das Katzenmädchen Tanja bekommt eines Tages einen wunderschönen roten Ball geschenkt. Und weil es drinnen sowieso langweilig ist und draußen die Sonne scheint, will Tanja den Ball gleich ausprobieren. Er hüpft und springt fast von allein - aber plötzlich ist er verschwunden! Ob ihn das alte, unheimliche Haus verschluckt hat? Tanja nimmt allen Mut zusammen und betritt das Treppenhaus. Und sie trifft den Herrn des Hauses: Ein großer Hund sitzt in seinem Sessel und hält Tanjas Ball fest! Drei Aufgaben muss Tanja erfüllen, um ihn zurückzubekommen. Sie muss Pfannkuchen backen, Judo-Griffe zeigen und dem Hund Geschichten vorlesen. Der möchte, dass sie gar nicht mehr aufhört und so haben beide einen neuen Freund gewonnen.

Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim und Basel 1996
bearbeitet von: Sylvia Näger
Herausgabe: Matthias Film gemeinnützige GmbH, Stuttgart 1997

Eignung: Elementarbereich: Altersstufe 3 bis 6
Schlagwörter: Freundschaft, Toleranz, Mut, Vorurteile

ausleihbar beim Landesfilmdienst Sachsen e. V.

Freunde fürs Leben

von Florence Seyvos / Anais Vaugelade

Der kleine Tyrannosaurus hat keine Freunde, weil er sie immer frisst. Und da ein Leben ohne Freunde wenig Spaß macht, hockt das kleine Urtier mitten im Palmenwald auf einem Baumstamm und weint. Einsam fühlt es sich und hungrig noch dazu. Glücklicherweise kommt da Maus Mollo mit blauem Koffer des Weges und weiß genau, wie man mit so einem, der erst seine Freunde frisst und dann kreuzunglücklich ist, umgeht. Ihr zauberhafter Küchenkoffer, ihre Backkünste und vor allem ihre hilfreiche Fähigkeit, im Kopf einen Spruch aufzusagen, der sie sofort ganz schrecklich grässlich schmecken lässt, schaffen das Unmögliche: Der junge Tyrannosaurus überwindet seine Fresslust und die zwei werden Freunde fürs Leben.

Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2004
Herausgegeben von / Konzept, Auswahl, Text: Sylvia Näger
Herausgabe: Matthias Film gemeinnützige GmbH, Stuttgart 2005

Eignung: Elementarbereich: Altersstufe 3–6; Grundschule: Klassenstufe 1–2; Sonderschule, Förderschule; Außerschulische Jugendbildung: Altersstufe 6–8
Schlagwörter: Freundschaft, ungleiche Freunde, Selbstbild, Selbstzweifel, Selbstbeherrschung

ausleihbar beim Landesfilmdienst Sachsen e. V.

Kein Tag für Juli

von Jutta Bauer / Kirsten Bole

Der 5-jährige Juli geht in den Kindergarten und erlebt die alltäglichen großen und kleinen Abenteuer des Lebens. Heute hat er allerdings einen schlechten Tag. Mama hat verschlafen, das geliebte Glühwürmchen ist verschwunden und im Kindergarten kriegt er beim Umziehen den Jeansknopf nicht zu. Damit fängt der Ärger an und endet mit einem Boxkampf, den Juli verliert. Als sich daheim wieder alles um das Baby dreht, reicht es Juli. Keiner hat ihn lieb und er verschwindet einfach. Auf dem Spielplatz lassen ihn die Großen mitspielen, was Julis Laune wohltut. Alles wäre fast wieder gut, wenn nicht abends das Glühwürmchen fehlen würde. Nachdem er sich in Papas Armen ausgeheult hat, fühlt sich Juli wieder wohl.

Beltz & Gelberg - Verlagsgruppe Beltz, Weinheim und Basel 1991
bearbeitet von: Sylvia Näger
Herausgabe: Matthias Film gemeinnützige GmbH, Stuttgart 2000

Eignung: Grundschule: Klassenstufe 1–4; Sonderschule, Förderschule; Außerschulische Jugendbildung: Altersstufe 6–10
Schlagwörter: Familienleben, Kindergarten, Selbstbewusstsein, Selbstbild, Umgang mit Ängsten und Frust

ausleihbar beim Landesfilmdienst Sachsen e. V.

Maxi der Schüchterne

von Gilles Tibo

Wird Maxi angesprochen, verfärbt sich sein Gesicht so rot wie eine Tomate. Manchmal rennt er weg, wenn Menschen ihn ansprechen und seine Worte ihm im Munde stecken bleiben.
Alles was rot ist, kann einen, der selbst immer rot wird, natürlich nicht erfreuen. Maxi hasst rot – trotzdem wünscht er sich einen kleinen roten Fisch. Den nennt er Tom, das kommt von Tomate. Und Tom ist genauso schüchtern wie Maxi. Dennoch unterhalten sich die beiden und Maxi bemerkt, dass er den Horizont seines Freundes etwas erweitern muss. Er trägt ihn durchs Haus und durch die Gegend. Er zeigt ihm dies und das und erklärt ihm die Welt. Manchmal schämen sich alle beide und werden zusammen rot. Unentwegt aber redet Maxi mit seinem Fisch. Als er mit dem Aquarium auf der Lenkstange in den Park fährt, kommen sofort Kinder auf ihn zu und wollen alles über seinen Fisch wissen. Und er? Er gibt einfach Antwort. Wenn Maxi von Tom erzählen kann, sind seine Ängste und Unsicherheiten im sozialen Umgang verschwunden. Selbst in der Schule kommen nun die Worte aus seinem Mund. Fast nie mehr ist er schüchtern und die Angst vor rot ist auch verflogen. Dank Tom, dem kleinen roten Goldfisch, hat Maxi nicht nur sich selbst, sondern auch echte Freunde gefunden. Die pfiffige und cartoonhafte Illustration schafft eine gelungene Spannung zur Geschichte des introvertierten Maxi. Kinder und Erwachsene nehmen Einblick in die und Anteil an der Situation eines schüchternen Kindes, das eigentlich nicht so sein will. Dass dies fernab jeglicher Betulichkeit gelingt, ist der Verdienst und Charme dieses erquicklichen Bilderbuchs.


Nord-Süd Verlag AG, Gossau Zürich und Hamburg 2002
bearbeitet von: Sylvia Näger
Herausgabe: Matthias Film gemeinnützige GmbH, Stuttgart 2002

Eignung: Elementarbereich: Altersstufe 5–6; Grundschule: Klassenstufe 1–2; Sonderschule, Förderschule; Außerschulische Jugendbildung: Altersstufe 6–8
Schlagwörter: Angst, Freundschaft, Selbstbewusstsein, Schüchternheit

ausleihbar beim Landesfilmdienst Sachsen e. V.